Als ehemaliger Triathlet und Straßenläufer bin ich es gewohnt, möglichst wenig Schuh am Fuß zu haben. Dieses Gefühl habe ich auch gerne auf den Trails. Die Suche nach einem geeigneten Schuh gestaltetet sich früher relativ schwierig – abgesehen vielleicht von einigen wenigen Barfuß-Latschen, fand man selten Modelle mit wenig Dämpfung. Inzwischen haben die Hersteller nachgezogen. Der erste flache Schuh der mir in die Hände fiel, war der S-Lab Sense Ultra von Salomon und was soll ich sagen… Ich bin mächtig begeistert.
Die Marke S-Lab steht bei Salomon vor allem für Eines: Jede Menge Know-how. Die S-Lab Modelle werden in Zusammenarbeit mit den Profis der Trailrunning-Szene entwickelt. Der Sense Ultra, beziehungsweise sein großer Bruder Sense, entstanden unter den wachsamen Augen von Kilian Jornet Burgada, dem katalanischen Wunderläufer (der übrigens am gleichen Tag wie ich Geburtstag hat… Zufall? :)).
Hier erst mal die nackten Daten: Der Schuh wiegt kaum merkliche 210 Gramm (Größe UK 8,5) und hat eine Sprengung von 4mm die sich aus der Differenz der 13mm hohen Rückfuß- und der 9mm hohen Vorfuß-Sohle ergibt. Anhand dieser Daten erkennt man bereits, dass der Sense Ultra relativ flach ist und mit wenig Dämpfung daher kommt. Die offene Mesh-Konstruktion lässt den Fuß sehr gut atmen und eindringendes Wasser ist Ruck-Zuck wieder draußen. Kleinere Schmutzpartikel finden aber trotzdem ihren Weg in den Schuh und verbleiben dort. Das hat bei mir aber bisher zu nichts weiter als dreckigen Socken geführt.
Salomon hat zahlreiche Extras in dem Schuh verpackt, die auf den ersten Blick nicht wirklich auffallen. Neben dem klassischen SensiFit-System, was die meisten Salomon-Treter besitzen und das durch die markanten seitlichen Zick-Zack-Linien gekennzeichnet ist, bietet der Schuh folgendes:

Der Sense Ultra legt sich sehr eng um den Fuß. Im ersten Moment fast zu eng. Davon sollte man sich aber nicht irritieren lassen, denn hat man den Schuh erst einmal eine Weile an, verbessert sich das Tragegefühl. Dennoch sollte man keine allzu dicken Socken darin tragen (oder gleich gar keine), sonst wird es zu eng.
Was das Profil angeht, kann er einem Schuh wie dem Speedcross natürlich nicht das Wasser reichen. Bei der Schlammschlacht im Schwarzwald hat sich der Schuh allerdings gut bewährt und mich heile über die Trails geleitet. Die Stollen stehen relativ eng zueinander, sind aber nicht so tief, dass sich allzu viel Dreck darin sammeln kann. Gemacht ist der Schuh für trockenen Fels und Geröll, was man ihm auch deutlich ansieht.
Fazit – Ein Schuh der gemeistert werden will
Eines vorweg: Wer in Betracht zieht den Sense Ultra zu laufen, sollte wenigstens auf der Straße an Minimalschuhe gewöhnt sein. Die niedrige Sprengung in Verbindung mit wenig Dämpfung kann sehr belastend für den Bewegungsapparat sein (wie ich selbst feststellen musste). Der Schuh will gemeistert werden. Hat man das geschafft wird man mit einem unglaublichen Laufgefühl belohnt, dass Lust auf Mehr macht. Seine Heimat hat der Sense Ultra ganz klar im Gebirge. Dennoch macht er auch auf Matsch und Waldboden eine gute Figur. Lediglich der hohe Preis von 169,95 (UVP) ist ein kleiner Wermutstropfen.