
„I cast an eye on them for quite some time now.“ – Ich bin mir nicht ganz sicher, ob das, was ich dem Altra-Vertreter gerade mitgeteilt habe, bei ihm ankommt. Mein Englisch ist zwar nicht schlecht, aber mit Sprichwörtern hapert es dann doch ein bisschen. Aber von vorne: Es ist ISPO und ich freue mich wie ein kleines Kind auf mehrere Stunden mit neuen, altbewährten und hoffentlich überraschenden Gadgets, die mich auf den Trails 2014 begleiten werden…
Was trägt man 2014 am Fuß?
Nun, ich hoffentlich einen Altra-Schuh. Altra ist ein amerikanischer Schuhhersteller, der ausschließlich „Zero-Drop“-Schuhe – also Schuhe mit Null-Sprengung – herstellt. Bereits vor einigen Monaten bin ich auf die Schuhe aufmerksam geworden und kann mich jetzt darauf freuen, dass sie ab Februar wohl auch in Deutschland zu erhalten sind.
Merrel gibt sich gewohnt naturalistisch, Viking hält am bewährten Boa-System fest und die Jungs und Mädels von Ecco will seine Trailrunning-Range mit weiteren Modellen für unterschiedliche Untergründe ausbauen. Bei La Sportiva gibt es mit dem Bushido bald einen leichten und dynamischen Schuh, der für alle interessant sein könnte, denen der Ultra Raptor zu schwer ist.Beim Branchenprimus Salomon hingegen gab es nicht viel Neues. Der Sense Ultra ist jetzt in einer Softground-Variante verfügbar, was aber schon seit einigen Wochen bekannt ist. Die Kategorie City-Trails erfährt eine Überarbeitung. Man will den Weg aus der Stadt in den Wald mehr im Sortiment abbilden. Neben dem Sense Mantra 2 gibt es einen Sense Mantra Pro, der noch leichter und dynamischer sein soll.
Das kommt obenrum!
Die graue Fläche ist reflektierend
Auch hier gibt es wenig Neues. Die meisten Hersteller haben inzwischen leichte 2,5-Lagen-Jacken bzw. Modelle mit Gore-Tex Active Shell im Angebot. Profilieren kann man sich da nur noch über Details. Salomon z.B. hat der Kapuze der S-Lab-Jacke ein Stirnband verpasst, das dabei helfen soll die Kapuze am Kopf zu halten. Montane setzt auf das bewährte Minimus-Prinzip und führt die Jacke in zwei Ausführung – als Pullover-Zip und Voll-Zip – weiter. Neuigkeiten gibt es hier im Rucksackbereich. Montane bringt drei Laufrucksäcke in 5, 10, und 22 Liter-Varianten auf den Markt. Auf den ersten Blick ganz nett und natürlich Ultralight.
Bei Nathan wird es bunt – die Amerikaner setzen stark auf Sichtbarkeit. Neben den klassischen Modellen wie dem VaporShape und dem VaporWrap gibt es bei den Rucksäcken die neuen, bunten VaporCloud und VaporShadow.

Die innovative Black-Light-Serie ist mit großen reflektierenden Flächen ausgestattet, die für eine bessere Sichtbarkeit bei Nachtläufen sorgen. Außerdem gibt es allerhand LED-Gimmiks: Clips für den Rucksack, Armbänder und sogar Sporen, die man die Schuhe clippen kann… YEEHA!
Black Diamond mischt jetzt der Bekleidung mit. Waren die Amerikaner bisher eher im Bereich Kletter-, Ski- und Wanderausrüstung zuhause, werden bald auch Jacken, Hosen und Handschuhe das Firmenlogo tragen.
Some Nordic-Stuff
Auch wenn ich noch nicht lange im Langlaufen beheimatet bin, so interessiert mich doch, was derzeit in Sachen Material geboten wird. Salomon zeigt auch im Bereich Nordic-Skiing nicht viel Neues, bis auf ihren exklusiven blauen Skating-Schuh, von dem nur rund 90 Exemplare in Deutschland erhältlich sind – warum auch immer.
Interessanteres gibt es da von Madshus zu berichten. Die Norweger haben einen RFID-Chip entwickelt, auf dem die Daten des Skis gespeichert sind, in dem er verbaut wurde. Das „empower-Technology“ genannte System soll dabei helfen, dem Ski den passenden Sportler zuzuordnen. Nachdem man Körpergröße, Gewicht und Erfahrung eingegeben hat, wird anhand der Biegelinie der ideale Ski ausgesucht. Eine App gibt Tipps zur Wachsung und fungiert als Trainingstagebuch.
Soviel zur ISPO 2014. Große Überraschungen gab es keine, allerdings ein paar nette kleine AHA-Effekte. Ich freue mich auf die neuen Sachen und bin gespannt, was im weiteren Verlauf des Jahres noch so an Ausrüstung daher kommt.
Testbericht: New Balance Fresh Foam Zante
