HURRA! Ich bin erleuchtet! Soll heißen: Seit neustem Laufe ich nicht mehr nur mit einem Teelicht auf dem Kopf durch die Gegend. Die Petzl Nao erleuchtet mir mit Ihren knapp 350 Lumen die Allgäuer Nacht. Und das macht sie ziemlich gut, wie ich nach einigen Testwochen feststellen kann.
Die Daten
Zwei LEDs für die Ausleuchtung im Nahbereich und für die Fernsicht (max. 355 Lumen)Der Sitz
Die Lampe sitzt gut auf dem Kopf, vor allem mit Mützen stört sie wenig. Ohne Kopfbedeckung drückt sie jedoch ein wenig. Das Kopfband lässt sich mit einem Kordelzug fixieren. Aufgrund der elastischen Schnüre sitzt sie tendentiell besser als meine alte Lampe, die nur aus einem zusammenhängenden Band besteht. Dadurch das der Akku am Hinterkopf befestigt wird, ist der Lampenkopf nicht so schwer und wackelt nicht herum. Der kleine Schalter an der rechten Seite ist jederzeit gut erreichbar.
Die Theorie
Bevor man mit der Nao loslegt, sollte man den Akku aufladen. Hier gibt es schon die erste Überraschung, denn man wird aufgefordert, dass Petzl-eigene Minibetriebssystem zu installieren. Damit können verschiedene Modi (vorgefertigt oder selbst programmiert) für die Stirnlampe eingestellt werden. Von Handwerken über Biwakieren bis natürlich Trailrunning ist alles dabei. Auf Grundlage dieser Basisprogramme kann man seine eigenen Einstellungen vornehmen. Die Optionen sind wirklich sehr umfassend und ich wage mal einen kleinen Erklärungsversuch:
Es gibt zwei Grundeinstellungen: Reactive Lightning, also der automatische Modus, und einen konstanten Modus, der -wie der Name schon sagt – immer in der gleichen Stärke strahlt.
Das Feintuning stellt sich dann allerdings als sehr „fein“ dar. Man kann per Schieberegler die Leuchtstärke sowie die Anpassung dieser durch das Reactive Lightning System prozentual anpassen, verschiedene Profile einstellen, die durch den kleinen Schalter an der Lampe ausgewählt werden können. Bei jeder Veränderung berechnet das System umgehend die zu erwartende Leuchtweite und –dauer. Ein wirklich nettes Feature allerdings nicht ganz einfach zu bedienen. Ich komme mit den voreingestellten Modi sehr gut zurecht.
Die Praxis
Richtig lange Touren habe ich mit der Petzl Nao bisher noch nicht gemacht. im Standart-Trailrunning-Modus läuft die Lampe nicht auf voller Kraft und nach einige Touren würde ich die Leuchtdauer auf ca. drei bis vier Stunden schätzen, je nach dem, wie oft die Lampe automatisch auf- und abgeblendet wird. Generell leuchtet die Lampe die Trails sehr gut aus und ich kann auch entfernte Objekte (~ 30 m Entfernung) gut erkennen.
Dieses Feature funktioniert übrigens sehr gut. Wenn man an einer vielbefahrenen Straße entlangläuft, ist das Licht quasi permanent gedimmt und wenn man ein nahes Objekt betrachtet, dauert es keine Sekunde und die Lampe wird dunkler. Als etwas störend empfinde ich es nur, wenn ich an Straßenschildern vorbei laufe. Die reflektieren das Licht so stark, dass das Licht fast komplett abgedimmt wird.
Der Kippschalter ist eine ziemlich pfiffige Variante, zwischen den verschiedenen Modi hin und her zu schalten. Einmal kurz gedreht, geht die Lampe an, danach kann man die Programme durchschalten und hält man ihn etwa zwei Sekunden gedreht, kann man direkt zwischen konstantem und Reactive-Ligthning-Modus wechseln. Überdreht man den Schalter, so kann man ihn auch verschließen, sodass man ihn nicht zufällig betätigt, was aber ohnehin selten vorkommt.
Auch das Aufladen geht verläuft relativ unproblematisch, da der USB-Anschluss mit allerlei Geräten kombiniert werden kann und auch auf Tour mit einem entsprechenden portablen Akku wieder aufgeladen werden kann. Eine kleine Batteriestandsanzeige gibt darüber hinaus immer Auskunft über den derzeitigen Ladestand.
Fazit
Bisher bin ich mit der Petzl Nao durchaus zufrieden. Natürlich kann sie mit der Konkurrenz aus dem Hause Lupine nicht konkurrieren, dafür kostet sie mit ihren knapp 130€ auch nicht ganz so viel. Dafür bekommt man aber ein wasserdichtes, robustes Gerät, das zahlreiche Einstellmöglichkeiten bietet und eine relative gute Akkulaufzeit bietet. Man kann der Nao sogar einen Namen geben. Das bringt einem zwar nichts, aber was solls!
Kleine Abzüge gibt es für den Sitz ohne Mütze oder Stirnband, da habe ich noch keine optimale Lösung gefunden.