Zumindest wenn es um leichtgewichtige Bekleidung geht, ist Montane wohl unbestritten eine der ersten Anlaufstellen für die meisten Trailrunner. Mit ihrer Minimus-Serie haben die Briten eine eigene Benchmark für Sportbekleidung setzen können. Seit diesem Jahr gibt es nun auch erstmals eine Laufrucksack-Serie: Dragon 20, Jaws 10 , Fang 5, Bite 1. Die Namensgebung ist wohl unverkennbar an einen Drachen bzw. dessen Körperteile angelehnt. Bei meiner Drei-Tages-Tour durch den Pfaffenwinkel habe ich den Jaws 10 einem kleinen Härtetest unterzogen. Wie er abgeschnitten hat, erfahrt ihr in meinem Bericht:
Die Daten:
Die Theorie
Der Jaws 10 kommt mit einem großen Hauptkompartiment, das wasserdicht ist und viel Stauraum bietet. In mehreren kleinen Taschen an den Seiten unterhalb der Schultergurte und an der Front kann zusätzliches Equipment verstaut werden. Die zwei Wasserflaschen sind leicht kurvig, sodass sie sich dem Oberkörper anpassen und werden über Gummizüge und einem Clip an den Schultergurten befestigt. Geformt ist der Jaws 10 Laufrucksack wie eine Weste und wird am Torso über zwei Gurte – der eine mit Haken der andere mit Klettverschluss – befestigt. Das Tragesystem ist sehr elastisch und soll den Träger nicht in der Atembewegung einschränken. Rund um den Rucksack sind elastische Kordelzüge angebracht, die zum einen das Gepäck komprimieren und zum anderen als zusätzliche Befestigungsmöglichkeit für Stöcke und/oder Jacke dienen.
Die Praxis
Ich habe schon einige Kilometer mit dem Montane Jaws 10 Laufrucksack abgespult und unter anderem eine Drei-Tages-Tour mit minimalistischem Gepäck gemacht. Alles in allem kann ich sagen, dass er mir sehr gut gefällt. Auch etwas größere Gepäckstücke wie Jacken o.ä finden im geräumigen Hauptfach gut Platz. Da ich keine Trinkblase mit an Bord habe, nutze ich auch das zweite große Fach für Gepäck. So kann ich alles so aufteilen, wie ich es brauche. Auch das vordere Mesh-Fach gefällt aufgrund seiner hohen Elastizität. Das bedeutet noch mehr Platz.
Die Passform des Rucksacks ist sehr gut und die Gurte liegen angenehm an. Beim Laufen wackelt nichts und das Atmen ist in keiner Weise erschwert. Vor allem der stufenlos verstellbare, elastische untere Gurt gefällt mir sehr gut. Die Flaschen sitzen fest in den dafür vorgesehenen Halterungen und sind relativ schnell an- und abgeschnallt. Noch praktischer kommt das Ganze mit Trinkhalmen. Dann braucht man die Flaschen nur noch zum Befüllen wieder abnehmen.
Ein kleiner Minuspunkt: Der Jaws 10 bietet zwar auch einige Schnellzugriffsfächer, in denen genug Platz für Smartphone, Verpflegung, Mütze und Handschuhe ist, für mich persönlich kommen die aber nicht an die Handlichkeit anderer Rucksäcke heran. Nur eine der kleineren Taschen hat einen Reißverschluss und irgendwie habe ich Angst, Sachen in die Eingrifftaschen zu stecken, obwohl die eigentlich einen sehr vertrauensvollen Eindruck machen.
Fazit
Trotz der kleinen Kritik ist der Montane Jaws 10 für mich ein solider Laufrucksack, der auf jeden Fall in der Oberklasse mitspielt. Vor allem das große, wasserdichte Hauptfach, der wirklich sehr gute Sitz und die Kordelzüge die es mir endlich erlauben, auch meine Z-Poles am Rucksack zu befestigen, haben mich letztendlich überzeugt. Der Jaws 10 gehört inzwischen zu meiner Standartausrüstung bei langen Touren und wechselt sich je nach Lust und Laune mit meinem Salomon Advanced Skin S-LAB 12 ab.