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Scheitern lernen.

„Esst doch was ihr wollt!“

Testbericht: Garmin VIRB Elite

Mit Actionkameras zu laufen ist ja immer so eine Sache… Am Körper befestigt, liefern sie zumindest beim Laufen selten brauchbares Material – zumindest habe ich diese Erfahrung gemacht. Die schlechte Nachricht vorab: Bei der Garmin VIRB war es in diesem Punkt leider nicht viel besser. Allerdings gibt es einige Vorteile, die sie in meinen Augen zu einer optimalen Actionkamera für Läufer macht, die dem Branchenriesen GoPro mal locker Konkurrenz machen kann. Welche das sind, erfahrt ihr in meinem ausführlichen Testbericht:

Hinweis: Die Kamera wurde mir von Garmin kostenlos zur Verfügung gestellt. Der folgende Bericht spiegelt meine eigene Meinung wieder und ist nicht durch Dritte beeinflusst.

 

Standby-Modus

Standby-Modus

Die Daten:

  • Slot für Micro-SD-Karte
  • Außentasten zum Bedienen der Kamera
  • Ein großer Schieberegler startet die Videoaufzeichnung
  • Stoß- und wasserfest (30 Minuten bei einem Meter Wassertiefe)
  • 2000 mAh mit einer ungefähren Batterielaufzeit von drei Stunden (im Daueraufnahme-Modus bei 1080p)
  • Ein kleiner 1,4 Zoll Farbbildschirm auf der Oberseite
  • Automatischer Bildstabilisator und Verzerrungskorrektur
  • Drei Aufnahmemodi: Breit, Mittel und Schmal für Nahaufnahmen oder Panoramen
  • ANT+ Verbindung für externe Geräte
  • Integriertes GPS misst Geschwindigkeit und Position, verschiedene GPS-Profile helfen die Aufzeichnung zu automatisieren.
  • Serienbilder und Zeitraffer
  • HD-Video- und Fotoaufnahmen
    • 1080p (30FPS)
    • 720p (60FPS)

Der Lieferumfang umfasst außerdem:

  • Zubehör und Schultergurt (optional)

    Zubehör und Schultergurt (optional)

    Halterung

  • Kurzes Verbindungsstück
  • Rechtwinkliges Verbindungsstück
  • Adapter für gängige ähnliche Halterungen
  • Flache Halterung für die aufgesetzte Montage
  • Gebogene Halterung für die aufgesetzte Montage
  • Abnehmbarer Flanschfuß
  • Gewindering
  • Knöpfe (4)
  • USB-Kabel
  • Dokumentation

Als weiteres zukaufbares Zubehör gibt es eine Schulterhalterung, einen Pulsgurt (jeder andere Garmin-Pulsgurt tuts auch), eine Unterwasserhülle, eine Fernbedienung und zahlreiche weitere Befestigung.

Die Bedienung

Menüknöpfe

Menüknöpfe

Über die Knöpfe an der Außenseite kann die VIRB relativ leicht und intuitiv bedient werden, was nicht zuletzt am kleinen Display liegt. So können alle Einstellungen direkt am Gerät vorgenommen werden. Alternativ hat man die Möglichkeit, die VIRB mit dem Smartphone zu verbinden. Das geschieht über eine W-LAN-Schnittstelle und die VIRB-App. Auf dem Smartphone ist ein Live-Bild zu sehen, man kann die Videoaufnahme starten und Einstellungen vornehmen. Aber Vorsicht: Der Akku leidet bei W-LAN-Betrieb schon ziemlich stark.

Schieberegler für Videoaufnahmen

Schieberegler für Videoaufnahmen

Der breite Schieberegler an der Seite startet die Videoaufnahme und mit einem leicht abgesetzten Knopf auf der anderen Seite werden Bilder gemacht. So kann man sich kaum vertuen findet auch in hitzigen Situationen schnell den Auslöser. Über den kleinen Bildschirm können sämtliche Einstellungen vorgenommen werden. Das Menü ist sehr logisch aufgebaut und reagiert schnell. Ein nettes Detail: Der An/Aus-Knopf ist nicht nach Außen gewölbt, so dass man ihn nicht versehentlich drückt. Über die W-Lan-Schnittstelle kann man die Kamera auch mit dem heimischen PC verbinden. Schneller und Akku-schonender ist allerdings der klassische Weg über die USB-Schnittstelle. Die VIRB wird schnell als externes USB-Laufwerk erkannt.

Die Praxis

Garmin VIRB Elite (c) fox-trails.comIch habe die Garmin VIRB Elite sowohl „freihändig“ als auch mit der zukaufbaren Schulterhalterung ausprobiert. Letzteres funktionierte für mich nicht sonderlich gut, wobei das sicherlich auch auf die Oberkörperform ankommt, denn die Halterung wird wie ein Harnisch getragen. Die Videos waren in der Regel sehr verwackelt und man hat ständig meine Backe im Bild gesehen.

In der Hand gehalten funktioniert das Ganze schon wesentlich besser. Die Videos sind deutlich weniger verwackelt und die Perspektive ist auch gut. Die längliche Form macht sie ziemlich handlich. Die Außenhülle ist zudem gummiert, dadurch rutscht sie nicht aus der Hand. Die Video-Funktion braucht einige Sekunden bis sie aktiviert ist. Sobald das oben an der Kamera angebrachte Licht rot leuchtet und man ein Bild auf dem Schirm hat, kann es losgehen. Nach der Aufnahme wird der Schieberegler einfach wieder nach hinten gedrückt und die Aufnahme stoppt.

Die Qualität ist dank der 16MP-Auflösung sehr gut. Im 1080p-Modus sind die Videos gestochen scharf. Wer gerne mit Zeitlupen arbeitet, für den stehen Aufnahme-Modi mit geringerer Auflösung aber höheren FPS zur Verfügung (max. 848 x 480 mit 120 fps). Mit dem Foto-Knopf können zwischendurch Bilder gemacht werden.

Apropos Bilder: Die sind meiner Einschätzung nach ziemlich genial und auch bei rasantem Tempo noch sehr detailliert. Dadurch das die Garmin VIRB stoß- und wassergeschützt ist, ist sie eine perfekte Alternative zur Digitalkamera und für schöne Schnappschüsse zwischendurch sicher mehr als geeignet. Klassische Features wie ein Selbstauslöser (2/5/10/30/60 Sekunden) und Serienbildaufnahmen sind natürlich auch mit an Bord. In Sachen Akkulaufzeit bin ich sehr zufrieden – Standbymodus sei dank! Der schaltet sich nämlich nach wenigen Minuten automatisch ein, sollte man keine Aufnahme mehr gemacht haben. Macht man dann ein Foto, wird es sofort aufgenommen, bei der Videoaufnahme dauert es einige Sekunden, bis die Kamera wieder einsatzbereit ist.

Ganz ausgereizt habe ich den Akku bisher zwar noch nicht, aber nach einer Tour von zwei Stunden war der Akkustand bei etwa 60 Prozent. Man kann die VIRB natürlich auch komplett ausschalten, was noch deutlich mehr Energie spart. Die Video-Aufnahme kann übrigens auch über den GPS-Sensor gestartet werden. Dazu können verschiedene Profile angelegt werden, so dass die Aufzeichnung erst läuft, wenn eine gewisse Geschwindigkeit erreicht ist. So ist die Kamera beim Liften aus und bei der Abfahrt wird sie aktiviert (Das Feature habe ich allerdings nicht getestet).

Gummilasche und Anschlüsse

Gummilasche und Anschlüsse

Dadurch das die Kamera von Haus au wassergeschützt ist, kommt sie auch ohne Hülle aus. Lediglich für den länger dauernden Unterwassereinsatz wird ein enstprechendes Case benötigt. Dadurch die Tonaufnahmen nicht beeinträchtigt, wie es bei anderen Herstellern der Fall ist. Der Schutz der Anschlüsse erfolgt übrigens über eine dicke Gummilasche am hinteren Teil der Kamera.

Die Software

Über das VIRB-Edit-Schnittprogramm können die aufgenommen Videos geschnitten werden. Das Programm bietet relativ einfache Bearbeitungsmöglichkeiten. So kann bspw. die Geschwindigkeit und die Lautstärke editiert und es können Audio-Dateien hinzugefügt werden. Das Besondere: Dem Video können ein Tacho, die Herzfrequenz, ein GPX-Track oder weitere Daten wie Höhe oder Hangneigung zugeordnet werden. Entweder man wählt aus einem der vorgegebenen Templates oder setzt sich seine eigene Anzeige aus verschiedenen Elementen zusammen. Eine nette Spielerei! :) Wie das Ganze dann aussieht, seht ihr in diesem kleinen Beispielvideo:

Testvideo VIRB Edit from Fox Trails – There will be mud on Vimeo.

Fazit

Die Garmin VIRB Elite ist für mich ein mächtiges Spielzeug, das vor allem durch seine hohe Bildqualität und seine zahlreichen Zusatzfunktionen glänzt. Was sie für mich besser macht als die GoPro ist ihre handliche Form, der kleine Bildschirm mit dem man die Perspektive einsehen kann und die gummierte Hülle. So kann man sie beim Laufen bequem in der Hand halten ohne Angst haben zu müssen, dass man sie bei der nächsten ausladenden Bewegung verliert. Und wenn sie doch mal auf den Boden kracht – keine Angst, das kleine Ding ist sehr robust. Auch die Knöpfe sind jederzeit leicht zu bedienen und die Konnektivität zu anderen Geräten läuft zumindest mit dem Smartphone sehr gut und flüssig. Da ich sonst keine Geräte von Garmin besitze, konnte ich die Steuerung über Armbanduhren oder Navigationsgeräte nicht testen, aber wenn man den Kollegen von www.trampelpfad-lauf.de glauben kann, funktioniert auch das einwandfrei. Das Video von den Trampelpfadtagen im Taunus ist komplett mit der VIRB Elite entstanden:

Trampelpfadtage im Taunus 2014 from Fox Trails – There will be mud on Vimeo.

Fox

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Hallo, ich bin Fox. Ich freue mich, dass Du auf meinem Blog gelandet bist. Warum schaust Du Dich nicht ein wenig um und stöberst durch mein sportliches Leben, dass sich je nach Lust und Laune mal auf der Straße und mal in den Bergen abspielt. Ich wünsche Dir viel Spaß!
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