Die Suunto Ambit-Familie ist längst in der Trailrunner-Welt angekommen. Weniger bekannt sind die Finnen aber noch unter den Straßenläufern. Im vergangenen Frühjahr legte man nach und brachte die kleine Schwester der Ambit 2, die Ambit 2R auf den Markt, die für reine Läufer designt wurde. Zeit, das neue Wunderwerk mal unter die Lupe zu nehmen…
Die Daten:
Den vollen Funktionsumfang findet ihr hier!
Uhr, HF-Gurt und Ladekabel
Austattung und Sitz
Der Karton beinhaltet nicht viel – lediglich die Uhr, den Brustgurt (optional) und das Datenkabel, das gleichzeitig als Ladekabel dient. Alles in allem ist die Ambit 2R etwas kleiner und wirkt durch die abgerundeten Knöpfe filigraner als die Ambit 2, macht aber mindestens genauso viel her und kann auch im Alltag getragen werden. Darüberhinaus ist der Tragekomfort sehr angenehm. Es scheuert und drückt nichts.
Bevor es losgeht…
… muss man die Uhr lediglich aufladen. Ab Werk ist sie so konfiguriert, dass man quasi direkt loslaufen kann. Dennoch lohnt es sich, sich vorher mit movescount, dem Online-Portal von Suunto auseinander zu setzen. Hier werden die Moves – also die Trainingseinheiten – hochgeladen und die Uhr kann über das Portal konfiguriert werden. Eine grobe Übersicht habe ich bereits im Artikel zur Ambit 2 gegeben. Natürlich sind die Möglichkeiten etwas beschränkter, aber man kann wie bei der Ambit auch, die Displayanzeige für die Sportmodi frei konfigurieren, die GPS-Intervalle einstellen (wichtig für die Akkulaufzeit), persönliche Daten einstellen und die Grundeinstellungen der Uhr verändern.
Anschluss für Ladekabel
Über den normalen Laufmodus hinaus, sind vor allem die Funktionen „Laufen: POI“ und „Laufen: Route“ von großem Interesse. Aktiviert man sie, kann man sich anhand vorher in movescount angelegter Routen oder POIs navigieren lassen. Dabei fehlt zwar auch ein echtes Wegenetz, aber wenn man die Route vorher sorgfältig geplant hat, kann man sich so quasi nicht mehr verlaufen.
Wie die Ambit 2 hat auch die Ambit 2R an der Außenseite fünf Knöpfe:
Mit einem Druck auf den Startknopf kommt man in das Menü. Hier hat man die Möglichkeit zwischen mehreren Punkten (Mit „Next“ und „Back“ navigiert man vor und zurück):
Rechts unten gibt es einen Knopf um die Beleuchtung zu aktivieren und das Display zu invertieren und über den Knopf unten links können die Detailansichten umgeschaltet werden.
Natürlich können auch die Suunto-Apps auf die Uhr geladen werden, von denen inzwischen einige nette Spielereien dabei sind. So kann man z.B. gegen einen Geist rennen – natürlich nur im übertragenen Sinne – oder man kann sich verschiedene Intervall-Trainings auf die Uhr laden.
In der Praxis
Was mich immer wieder bei der Ambit 2 begeistert und auch bei der Ambit 2R super funktioniert, ist der schnelle Satelliten-Fix. Innerhalb von wenigen Sekunden hat die Uhr das GPS-Signal und es kann direkt losgehen. Und falls das Signal mal noch nicht da sein sollte – was bisher noch nicht vorkam – kann man den Schritt überspringen und trotzdem schon starten, im Hintergrund wir weiter nach dem Signal gesucht. Analog funktioniert es mit dem Pulsgurt.
Bei der Aufzeichnung gab es bisher keine Probleme. Die Werte waren im direkten Vergleich von Ambit 2 und Ambit 2R fast immer konsistent, die höchste Abweichung die ich bei einem gemeinsamen Lauf mit Foxy feststellen konnte, waren max. 50 m (Allerdings läuft man ja nicht immer die gleiche Linie). Was die GPS-Höhenmessung angeht, so gab es auch hier erfreulich wenig Abweichung. Bei einer Wanderung kam die Ambit 2 auf 489 und die Ambit 2R auf 448 – aber auch hier muss dazugesagt werden, dass ich bergauf hin und wieder vorgeprescht und zurückgelaufen bin, ich also einige Höhenmeter doppelt gemacht habe. Auch die Geschwindigkeitsdaten sind konsistent. Bei der Ambit 2R kommt die sogenannte FusedSpeed-Technologie zum Einsatz, die eine Kombination aus Bescchleunigungssensor und GPS darstellt.
Auch die Herzfrequenzmessung ist stimmig und funktioniert in Echtzeit. Der Gurt ist der gleiche, der auch bei der Ambit 2 dabei ist und der Sitz ist sehr angenehm. Die Akkulaufzeit ist etwas geringer als bei der Ambit 2. Laut Herstellerangaben hält der Akku beim 1s-Intervall bis zu 8 Stunden, beim 10s-Intervall bis zu 12 Stunden und bei der 60s-Taktung bis zu 25 Stunden. Diese Werte könnten in der Praxis hinkommen. Nach Foxys Halbmarathon (2:27h) war der Akku auf etwa 70%.
Fazit
Tja, was soll man sagen – die Ambit 2R reiht sich perfekt in die Ambit-Familie ein und ist meiner Einschätzung nach eine echte Alternative zu Polar und Garmin. Der Sat-Fix funktioniert prompt, die HF-Messung läuft zuverlässig, die Uhr lässt sich gut bedienen und braucht nicht so viel Einarbeitungszeit wie ihr großer Bruder. Über Movescount vorgenommene Einstellungen werden direkt übernommen und meine Lieblingsfunktion – die Routen-Navigation – läuft wie ein Uhrwerk. Auch die einzelnen Laps, die man bspw. auf der Bahn gelaufen ist, kann man direkt nach dem Training einsehen und überprüfen. Kostenpunkt für die Variante mit HF-Gurt ist 299,99€ (UVP) und ohne Gurt 249,99 (UVP).
Als Kritikpunkt könnte man anführen, dass man Auswertung und Einstellung nur Online vornehmen kann. Kein Internet, kein Setup. Gestört hat es mich bisher aber nicht wirklich.