Mal wieder eine private Mehrtagestour geplant und noch keine Ahnung wo das ganze Gepäck hin soll? Das muss nicht sein! Mit dem Montane Dragon 20 Laufrucksack gehört dieses Problem der Vergangenheit an. Ja, richtig, ich stehe auf amerikanische Teleshoppingsendungen.:) Aber auch ohne schmalzige Einleitung kann ich sagen, dass der Dragon 20 ein ziemlich geniales Teil für Mehrtagestouren oder sehr lange Trails oberhalb der 100-km-Marke ist. Warum, erfahrt ihr im Testbericht.
Hinweis: Der Rucksack wurde mir von Montane kostenlos zur Verfügung gestellt. Der folgende Bericht spiegelt meine eigene Meinung wieder und ist nicht durch Dritte beeinflusst.
Die Daten
Material: Raptor Hydroseal (leicht und wasserdicht, innen mit PU-Beschichtung, außen silikonisiert), Contact Flyte Mesh (Atmungsaktiv, elastisch und leicht)Die Theorie
Befestigt wird der Dragon 20 – wie sein kleiner Bruder der Jaws 10 – mittels eines elastischen, atmungsaktiven Tragesystems. Zwei elastische Gurte im Brustbereich halten alles an Ort und Stelle und werden eingehakt, bzw. mit einem Klettverschluss befestigt. Zusätzlich wird der untere Gurt noch in eine Lasche eingefädelt.
Der Montane Dragon 20 Laufrucksack kommt mit einem sehr großen Hauptfach, das aus wasserdichtem Material besteht. Ähnlich wie ein Packsack wird die Öffnung zusammengedrückt, aufgerollt und rechts und links über eine Schnalle befestigt. Zusätzlich gibt es eine elastische Mesh-Fronttasche, eine kleine Reißverschlusstasche rechts vorne und zwei elastische Einschubtasche, die ebenfalls vorne am Gurtsystem zu finden sind. Die Flaschen werden vorne eingehakt und mit jeweils zwei elastischen Bändern befestigt.
An der Frontseite und rund um den Rucksack gibt es elastische Gurte, die zum Befestigen von weiterer Ausrüstung dienen. Zum Beispiel können Jacke und Stöcke schnell und einfach festgezurrt werden.
Die Praxis
Flaschenhalterung
Der Dragon 20 trägt sich ebenso angenehm, wie der Jaws 10 – kein Wunder, denn das Tragesystem ist das Gleiche. Durch die stufenlose Verstellbarkeit passt er sich jedem Oberkörper gut an, wobei zierlichere Wesen Probleme bekommen könnten. Foxy passte er leider überhaupt nicht. Heraustellungsmerkmal – und wohl der Hauptgrund für den Kauf des Rucksacks – ist sein großes Hauptfach. Dort passt jede Menge rein. Bei unserem Alpencross hatten wir Zwei Laufgarnituren (ohne zweites Paar Schuhe), Unterwäsche für drei Tage, Regenjacke, Flipflops, viele kleine Pröbchen und Waschzeug dabei – und es wäre noch etwas mehr drin gewesen. In der sehr elastischen Fronttasche war unsere Wegverpflegung, das Erste-Hilfe-Päckchen und das GPS aufgehoben. In den kleinen Schnellzugriffsfächern am Tragesystem fanden Kamera und Gelpacks Platz.
Wenn man sich etwas daran gewöhnt hat, geht auch das Befestigen und Entnehmen der Flaschen relativ gut und intuitiv. Wer darauf verzichten möchte, kann sich Schraubverschlüsse mit Strohhalm holen, dann muss man die Flaschen nur noch zum Befüllen abnehmen. Darüber hinaus halten die Flaschen gut und hüpfen nur wenig umher – mich stört es nicht.
Voll bepackt
Da wir jede Menge Regen auf unserer Tour genießen durften, musste also auch das wasserdichte Raptorseal-Material zeigen was es konnte. Am Abend im Hotel war alles trocken, wir konnten aber einige kleine Wassertröpfchen erkennen. Es kann aber durchaus sein, dass wir die selbst da herein gebracht hatten, da wir den Rucksack hin und wieder geöffnet hatten.
Minuspunkte gibt es lediglich für die wenigen Taschen, an die man während des Laufens schnell herankommt. Einige weitere kleine Staumöglichkeiten wären hier von Vorteil. Auch die Möglichkeit das Hauptfach zu unterteilen wäre wünschenswert, aber wohl aufgrund des Aufbaus schwer zu realisieren.
Fazit
Grundsätzlich ist der Dragon 20 Laufrucksack von Montane ein solider Begleiter für alle, die gerne lange und autark unterwegs sind. Ein Biwakzelt sollte ebenfalls darin Platz finden, genauso wie ein kleiner Hüttenschlafsack. Der Sitz ist auch mit viel Gepäck sehr gut und der Rucksack sitzt bombenfest. Wenn man sich an die Flaschen gewöhnt hat, sind sie absolut unproblematisch zu händeln und da ich bei meinen Ultras selten unter Zeitdruck bin, komme ich auch mit den wenigen Schnellzugriffsfächern gut aus. Man muss etwas pfriemeln, bis man die ganze Luft aus dem Hauptfach gepresst hat, bevor man es zusammenrollen und verschließen kann. Mit 125 € (UVP) reiht er sich im Mittelfeld vergleichbarer Rucksäcke ein und ist ebenfalls gut für ein- bis zweitages-Wandertouren oder MTB-Ausfahrten geeignet.
Übrigens nutze ich den Dragon auch für den Weg zur Arbeit und zurück. Schuhe, T-Shirt, Pulli, Hose und Duschzeug haben ohne Probleme Platz.