Schon damals als ich meine Triathlonkarriere begonnen hatte, faszinierten mich Zoot-Schuhe, alleine schon wegen des coolen Designs. Irgendwie bin ich damals aber nie so wirklich dazu gekommen, mir welche zuzulegen. Jetzt, nach meiner Rückkehr zum Dreikampf, war es endlich mal Zeit mit einen dieser schnittigen Flitzer an den Fuß zu tackern. Geworden ist es der Ultra Race 4.0. Warum mich der Schuh sogar ein paar Tropfen Blut gekostet hat, aber ich ihn dennoch gerne laufe erfahrt ihr im Test.
Hinweis: Der Schuh wurde mir von Zoot vergünstigz zur Verfügung gestellt. Der folgende Bericht spiegelt allerdings meine eigene Meinung wieder und ist nicht durch Dritte beeinflusst.
Die Daten:
Der Sitz
Beim Ultra Race 4.0 setzt Zoot auf eine Boa-Bindung, die von dem gleichnamigen Hersteller produziert wird und eigentlich aus dem Snowboard-Bereich kommt. Die Bindung muss nur einmal angehoben werden und sie ist locker. Will man den Schuh schließen, drückt man die Drehscheibe herunter und dreht. Die Einstellung ist stufenlos möglich. Fixiert wird der Fuß zum einen durch das elastische Obermaterial sowie Stahl- und Textilschnüre. Stahl? Ja, genau. Schmale Stahlschnüre finden sich vor allem am Spann und fixieren die Schnürung. Hat man die Bindung allerdings etwas enger gezogen, macht sich die Bindung leicht bemerkbar.
Das Boa-System
An sich sitzt der Zoot Ultra Race 4.0 sehr gut und macht zumindest mit Socken absolut keine Probleme, auch bei längeren Läufen (~ 15 km) nicht. Anders sah es aus, als ich den Schuh Barfuß laufen wollte. Bei der Mitteldistanz in Köln waren die Fersen nach bereits zwei Kilometern blutig – obwohl der Schuh eigentlich für das Barfußlaufen geeignet sein soll. Noch am gleichen Tag haben mich zwei andere Athleten darauf angesprochen und mir von denselben Problemen berichtet, ich habe beim Durchforsten des hochheiligen World-Wide-Web aber auch andere Stimmen gehört, demnach scheint es eine individuelle Sache zu sein. Komisch eigentlich, da ich absolut keine Problemfüße habe.
Auf Nachfrage teilte mir der Hersteller mit, dass man die Schuhe erst rund zehn Mal mit Socken laufen sollte, bis man ihn erstmals Barfuß läuft. Ob ich das nochmal probiere – ich weiß noch nicht! 
Die Laufperformance
Durch die Sprengung von 8 mm (11 mm/ 19mm) unterstützt der Zoot Ultra Race 4.0 ganz klar den Mittelfußläufer und bietet genug Dämpfung für die Marathondistanz. Der Zehenbereich des Schuhs ist höher gebogen. Nach meinem Gefühl fällt man dadurch leichter auf den Vorfuß, hat aber – durch die sonst gute Dämpfung – jederzeit die Möglichkeit gut auf dem Mittelfuß zu laufen. Das hilft wahrscheinlich vor allem jenen Läufern, die den Vorfuß nicht über die gesamte Distanz laufen können oder ermüden.
Carbonplatte
Die Carbon-Platte im Mittelfuß und die Zwischensohle tun was sie sollen und machen das Laufen angenehm dynamisch und bieten gute Dämpfung, ohne dass es schwammig wirkt. Das Abrollen funktioniert gut und der Abdruck ist direkt und ermöglicht guten Vortrieb. Die Außensohle ist griffig und erlaubt gute Traktion auf nasser und trockener Straße.
Fazit
Bis auf das „kleine“ Problem mit dem Barfuß-Tragekomfort halte ich den Zoot Ultra Race 4.0 für einen sehr guten Schuh. Er läuft sich sehr dynamisch und die hochgezogene Zehenpartie ist eine interessante Idee, die ich aber gar nicht mal so doof finde. Ich kann trotz der mittleren Sprengung bei Bedarf bequem auf dem Vorfuß laufen und wenn ich keine Lust/Kraft mehr habe, wird auch der Mittelfußlauf optimal unterstützt. Das Boa-Bindungssystem funktioniert wie es soll, außer dass es bei sehr fester Schnürung spürbar ist. Dafür ist es absolut einfach zu bedienen und sehr fein justierbar.
Autschn!
Mit 150€ (UVP) ist der Zoot Ultra Race 4.0 zwar nicht gerade ein Schnäppchen, aber für jeden der die Zeit findet in der Wechselzone noch schnell einen Socken anzuziehen aufgrund seiner Laufeigenschaften eine mehr als lohnenswerte Anschaffung.
Hi,
Guter Bericht, ich laufe selbst den Zoot (Vorgänger Modell) hatte nie Probleme, obwohl ich Problemfüsse habe.
Ich habe dieses Jahr aus der gleichen Kollektion den Ultra Tempo gelaufen. Leider hat nach weniger als 100km bereits die aufgeklebte Sohle (siehe Bild „Drainage von unten“, die dünnen blauen Sohlenstücke) den Geist aufgegeben. Schade eigentlich, ansonsten ein sehr schöner Schuh. Hatte bei dem auch das Problem, dass ich bei den ersten Einheiten eine blutige Hacke hatte, das hat sich aber nach dem Einlaufen schnell gelegt. Hätte der Ultra Race nicht auch die geklebte Sohle, hätte ich diesen auch noch gekauft.
Das ist sehr ärgerlich. Die 100 dürfte ich inzwischen auch schon geknackt haben, aber bei mir hält noch alles. Ich würde das mal reklamieren. Danke für deinen Kommentar!
Der Kundenservice war gut, habe ein anderes Modell (Ovwa 2.0) als Ersatz bekommen, dass ich seit dem problemlos laufe. Da hält auch die Sohle!