Eine Wildkatze wildert seit längerem im Fuchs-Revier. Keine echte – zugegeben – und ganz so aggressiv wie große Raubkatzen ist der La Sportiva Wild Cat auch nicht. Er ist eher ein gemütlicher Schmusekater, für alle die es gerne bequem mögen, aber auf guten Grip nicht verzichten möchten. Wie der Treter im Test abgeschnitten hat, erfahrt ihr im Testbericht.
Hinweis: Der Schuh wurde mir von La Sportiva kostenlos zur Verfügung gestellt. Der folgende Bericht spiegelt meine eigene Meinung wieder und ist nicht durch Dritte beeinflusst.
Die Daten:
Der Sitz
Ähnlich wie beim Bushido sitzt auch der Wild Cat gut am Fuß. Wobei man festhalten kann, dass das Obermaterial deutlich dicker und demnach etwas bequemer aber auch weicher ist. Er ist zudem so konstruiert, dass es möglichst wenige Nähte gibt, was sich bei längeren Läufen durch einen hohen Tragekomfort bemerkbar macht. Gerieben hat da nix.
Laut La Sportiva ist der Wild Cat eher für Trailrunner mit breiten Füßen gemacht, was ich so bestätigen kann. Die Schnürung funktioniert tadellos, auch wenn mir eine Schnürsenkelgarage zum perfekten Glück noch fehlt. Alles in allem sitzt der La Sportiva Wild Cat gut – nicht übermäßig herausragend, aber gut.
Die Laufperformance
Impact Brake System
Der La Sportiva Wild Cat 3.0 Trailrunningschuh war meine Wahl für den Allgäu Panorama Marathon 2014. Er hat mich über die Ultradistanz begleitet und durfte auf den 70 km zeigen, was er drauf hat. Wie zu erwarten war, läuft er sich überaus bequem und dämpft zuverlässig auch die heftigste Erschütterung weg. Dafür sorgt das Impact-Brake-System in der Sohle. Das geht ein bisschen zu Lasten der Dynamik und des Bodengefühls, hat aber den Vorteil, dass die Gelenke gerade bei langen Läufen besser geschützt werden.
Da der Schaft nur eine kleine Zehen- und eine kleine Fersenkappe hat und sonst ganz ohne Verstärkung daher kommt, ist er schön flexibel und weich. Eindringende Feuchtigkeit wird schnell wieder aus dem Fuß herausgeschleust, das konnte ich auf den ersten 20 km genau testen, da es quasi an einer Tour geregnet hat.
Natürlich ist er dadurch aber auch anfälliger für Beschädigungen, auch wenn meine Schuhe nach mehreren Einsätzen – auch im Gebirge beim Wandern – noch gut aussehen.
Der Grip
Das Profil
Seine Frixion AT Sohle definiert den Einsatzbereich des La Sportiva Wild Cat schon ganz gut. Die Trailrunningschuhe laufen am liebsten auf Forstwegen und auf leichten Trails, kommen aber auch auf felsigem Untergrund gut klar. Wird es allerdings technischer, wünsche ich mir meine Bushidos an die Füße und auch auf Matsch und bei nassen Bedingungen fehlt mir der Grip. Beim APM ist er somit eigentlich genau die richtige Wahl, da der Anteil an Trails nicht ganz so hoch ist, wie bei vergleichbaren Rennen.
Fazit
Man kann deutlich sagen: Das, was der La Sportiva Wild Cat 3.0 verspricht, das hält er auch. Grip, Dämpfung und Sitz sind wie versprochen. Mit seinen 720 g (pro Paar) gehört er nicht unbedingt zu den Leichtgewichten, dafür dämpft er wirklich sehr gut und man läuft ziemlich komfortabel durch die Berge. Die Verarbeitung ist wie bei La Sportiva üblich ziemlich gut und ich konnte bisher keine Beschädigungen feststellen (Geschätzte Laufleistung ~ 400 km). Mit 124,95€ UVP reiht er sich preislich im mittleren Segment ein.
Ich persönliche nutze ihn inzwischen fast nur noch zum Wandern, da er mir einfach zu viel Dämpfung hat. Für schwere Läufer und alle Trailrunner die auf viel Komfort Wert legen, ist der La Sportiva Wild Cat 3.0 aber eine absolut lohnenswerte Anschaffung! Zu kaufen gibt’s das gute Stück hier!
Schöner Bericht, scheint so als müsste ich mir die LaSportiva Schuhe auch mal etwas genauer ansehen.