In der kalten Jahreszeit will der Körper gut gewärmt werden. Altbewährt und immer gut ist das Zwiebelprinzip. Dabei zieht man mehrere dünne Lagen übereinander, die im Idealfall atmungsaktiv sind. Die Luftpolster zwischen den Lagen isolieren und der Schweiß kann von Lage zu Lage transportiert und schließlich an die Außenluft abgegeben werden, sofern ein Temperatur-Gradient besteht. Die erste Lage – auch als Baselayer bezeichnet – bildet in der Regel körpernah sitzende Unterwäsche. Dadurch wird der Schweiß ohne Umwege von der Körperoberfläche wegtransportiert und man wird bestenfalls nicht von Innen nass.
Meine neuste Anschaffung in Sachen Sportunterwäsche sind das Virtual Body Crew Longsleeve und die Virtual Body Longtight von Mizuno. Ob sie im Praxistest die oben genannten Bedingungen erfüllen können, erfahrt ihr jetzt:
Hinweis: Die Unterwäsche wurde mir von Mizuno kostenlos zur Verfügung gestellt. Der folgende Bericht spiegelt meine eigene Meinung wieder und ist nicht durch Dritte beeinflusst.
Die Theorie
Flache Nähte
Beim Virtual Body Crew Longsleeve und bei der Virtual Body Longtight kommt Mizunos Breath Thermo Technologie zum Einsatz. Laut Herstellervideo, nimmt das moderne Material Schweiß und Feuchtigkeit auf und wandelt dies in Wärme um, ohne dabei an Atmungsaktivität einzubüsen. Klingt erstmal ziemlich abgefahren! Wie bei guten Baselayern üblich, kommt auch die Unterwäsche von Mizuno mit flachen Nähten, die die Reibung minimieren sollen. Die Hose hat einen Eingriff, wenn man mal zwischendurch seine Notdurft verrichten möchte – aber natürlich nur in der Herrenversion. Der Bund der Hose ist flach und elastisch.
Die Praxis
Sowohl das Virtual Body Crew Longsleeve als auch die Virtual Body Longtight sitzen, wie für Laufunterwäsche üblich, sehr körpernah und direkt auf der Haut, was dem hohen Anteil an Elasthan geschuldet ist. Dadurch wird der in der Einleitung beschriebene der Schweißtransport ermöglicht.
Mit Eingriff
Die Nähte machen sich auch bei langen Touren nicht bemerkbar und das, obwohl sie beim Oberteil auch unter den Armen verlaufen. Das ist sehr gut, denn was nervt mehr als reibende Unterwäsche? Vorder- und Rückseite des Oberteils sind doppelt genäht und etwas fester. Aber keine Angst, der Tragekomfort bleibt dabei bestehen.
Was die Isolation angeht, so funktioniert das Material wie versprochen. Ich fühle mich zu keiner Zeit zu heiß, egal ob ich mit zwei oder drei Lagen unterwegs bin. Ob die Faser wirklich so revolutionär ist, mag ich nicht beurteilen – aber sie tut was sie soll und das ist gut.
Flacher Bund
Als etwas seltsam habe ich den Eingriff empfunden. Da dieser logischerweise aus einer Doppelschicht Material besteht und so etwas dicker ist, hatte ich ein ums andere Mal das Gefühl, vorne rum eine Windel zu tragen – kurz darauf, habe ich auch wieder am Daumen genuckelt. Seltsam…
Fazit
Ob Mizuno das Baselayer-Rad mit dem Virtual Body Crew Longsleeve und der Virtual Body Longtight neu erfindet? – eher nicht. Aber – und das ist die gute Nachricht – in Sachen Funktion und Tragekomfort glänzen beide Teile. Ich hatte sie jetzt sowohl beim Laufen, als auch beim Radeln, beim Langlaufen und beim Skifahren an und kann eigentlich kein schlechtes Wort verlieren. Ich war immer gut gewärmt ohne zu überhitzen.
Bei milderen Temperaturen um die 5°C habe ich das Oberteil nur mit einer zweiten Schicht getragen und die Hose manchmal alleine mit einer weiten Überhose. Ab 0°C und darunter dann im Drei-Lagen-System (Oberkörper) und im Zwei-Lagen-System (Unterkörper). Das ist aber ein sehr individuelle Geschichte und sollte gut ausgetestet werden.
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