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Testbericht: La Sportiva Mutant

Aus Fox-Trails wird Foxletics

Salomon X-Alp: Testevent im Kleinwalstertal oder:…

„Warum man nicht unbedingt alles können muss!“

Es ist mal wieder einer dieser Momente, bei denen ich ordentlich Kaka in der Buxe habe. Ich stehe etwa vier Meter über dem Boden in einem Klettersteig – der einfacheren Art, wohlgemerkt – und komme weder vor noch zurück. Nicht etwa, weil es keine Tritte gibt, die gibt es zur Genüge, wie mein Vordermann Robert kürzlich bewiesen hatte, als er wie ein Spinnenmann nach oben gekraxelt ist. Aber ich finde keine Felskante, die meinen Drang nach sicherem Halt genügt. Ich wünsche mir, ich wäre erst gar nicht mitgefahren…

Endlich wieder in die Berge

Motivationshilfe

Motivationshilfe

Das Kleinwalstertal ruft! Da fällt es nicht sonderlich schwer, Samstags um 7:00 Uhr aufzustehen. Salomon hat zum Test ihrer neuen Bergsteiger-Kollektion eingeladen und ich, sowie meine zwei Arbeitskollegen Anni und Robert sind nur zu gerne mit dabei. Foxy laden wir auch mit ein, allerdings endet ihre Reise bereits in Kempten – Mädelswochenende, es sei ihr gegönnt! Wir starten derweil nach Riezlern durch, wo wir unsere Hotelbetten vorfinden.

Nach einer kurzen Begrüßung durch die Salomon-Crew und einem kleinen Snack, ist es Zeit für die Materialausgabe. Obwohl ich im Vorfeld als Konfektionsgröße M angegeben habe, sind Jacke und Hose leider nur noch in L vorhanden, was dafür sorgt, dass ich an den zwei Tagen eher wie ein Freerider anmute, als ein Bergsteiger. Anni hat noch weniger Glück und ergattert nur noch Herrenbekleidung. Wenigstens sind genug Schuhe da und bald schon schmücken unsere Füße die neuen S-Lab X-Alp Carbon Bergschuhe.

Tag Eins: Der fliegende Fuchs

X-Alp Schulung Kleinwalsertal (c) fox-trails.comNach der etwa zweistündigen Kollektionspräsentation – zu meiner Freude wurden ziemlich viele Videos von Kilian Jornet gezeigt – geht es dann endlich in die Natur. Wir wissen nicht, was auf dem Programm steht, da zeigt sich das Orga-Team noch recht bedeckt. Es geht über Asphaltwege, über matschige, vom Tauwasser aufgeweichte Wiesen und später über Waldtrails. Zwischendurch bekommen wir Helm und Klettergurt ausgehändigt… Mir schwant übles und ich weigere mich erstmal, die Ausrüstung anzunehmen.

Als mir aber versichert wird, dass uns nichts Schlimmes erwartet, greife ich doch argwöhnisch zu – man will ja kein Spielverderber sein. Unser Weg führt uns durch die Schwarzwasser-Klamm, die von der Schneeschmelze angetrieben wild dahin tost. Dann entdecke ich die zwei Seile die über die Schlucht gespannt sind. „Nicht in einer Millionen Jahren“ sage ich zu Robert, der mich schmunzelnd anschaut. Und tatsächlich wollen uns unsere Guides über den Fluss schicken. Zunächst bin ich ganz zuversichtlich, als ich dann aber an der Kante stehe überwältigt mich die Angst und ich entscheide mich zu kneifen. Die Entscheidung fällt mir recht leicht, da ich ziemlich an letzter Stelle bin und das Seil sowieso schon sehr durchhängt. Ich wähle den sicheren Weg über die Brücke. Auf der anderen Seite wartet schon die nächste Herausforderung auf mich: Der Flying Fox – kein Scheiß, der heißt wirklich so!

Der fliegende Fuchs

Der fliegende Fuchs

Komischerweise habe ich hier allerdings keine Angst, als ich auf dem Podest stehe und eingehängt werde. Ich kann auch nicht so recht sagen warum, wahrscheinlich gibt mir der Gurt doch mehr Sicherheit als gedacht. Ein Sprung und schon sause ich die kurze Strecke über die Schlucht hinweg. Lediglich die Bremsung ist etwas… ruppig. Alles halb so schlimm.

Am Abend sitzen wir bei gutem Essen und mindestens genau so guten Gesprächen und ein paar Gläser Wein im Hotelrestaurant zusammen und erzählen uns Geschichten von Abenteuern, bei denen ich mir immer wieder denke: „Was zur Hölle“. Wenn ein junger Kollege erzählt, dass er bei einer Hochtour in Südamerika bei einem kompletten Whiteout fast umgekommen wäre, weil der Bergführer sich nicht auskannte. Da kommen einem so läppige 100 km Ultratrails schon fast harmlos vor.

Tag Zwei: Füchse sind keine Kletterer

X-Alp Schulung Kleinwalsertal (c) fox-trails.comAuch am zweiten Tag ist uns nicht wirklich bewusst, was passieren wird. Nach dem Frühstück werden wir mit Bussen in Richtung Hoher Ifen gefahren. Ich kenne das Gebiet noch von einem sehr coolen Fotoshooting mit Robert von Trails.Trips.Relax und hoffe insgeheim, dass wir wenigstens ein Stück in die Berge vorstoßen. Als wir dann vor einer hohen Felswand halten, ist meine Hoffnung allerdings schnell verflogen. Zwei Klettersteige und drei Kletterrouten sind für uns vorbereitet – genau das Richtige für mich als alter Kletterfreak.

Ne, ne, ne – schon beim Aussteigen mache ich Robert und Anni klar, dass meine Hände heute nicht viel von dem Fels berühren werden. Während alle anderen sich fröhlich daran machen sich anzuseilen und den Helm zurecht rücken, stehe ich etwas hilflos in der Gegend rum und beschränke mich aufs Fotografieren – so kann ich die hochwertige Ausrüstung auch mal in Sachen Stehkomfort testen. Anni und Robert sind fleißig am Kraxeln während ich nicht minder fleißig den Auslöser drücke. Ich bin ganz zufrieden von hier unten nur den Zuschauer zu mimen.

Frühlingsboten...

Frühlingsboten…

Danach geht es weiter zum Steigeisen-Test. In freudiger Erwartung auf etwas Action schnalle ich mir die schweren Stachel an die Füße und folge den Auführung des Bergführers. Zu meiner Entrüstung laden wir auf einem kleinen Altschneefeld, das noch nicht von der Sonne aufgeweicht wurde. „Lauft einfach mal ein bisschen den Hügel rauf- und runter“ ist die Ansage. Was für ein Abenteuer! :-) Einige AHA-Erlebnisse später – ich lerne wie ich mit Steigeisen richtig bergablaufe – gehen wir wieder zurück zum Kletterpark. Der letzte Test steht auf dem Programm: Der Klettersteig.

Diesmal möchte ich nicht kneifen! Das habe ich mir fest vorgenommen. Also schnappe ich mir todesmutig einen Helm und einen Klettergurt und mache mich bereit. Nach einer kurzen Einführung geht es an den Fels. Robert geht vor, Anni bleibt hinter mir – sehr nett von den beiden. Das erste Segment ist kein Problem, das zweite ebenso wenig, obwohl ich mich schon sehr am Stahlseil festklammere. Dann kommt das dritte Segment. Ich sehe Robert vorklettern, er kommt problemlos durch.

X-Alp Schulung Kleinwalsertal (c) fox-trails.comBei mir allerdings ist jetzt Schicht im Schacht. Ich finde einfach keinen Tritt, dem ich mein volles Vertrauen schenken möchte und mich überkommt die Angst, dass es in den folgenden Bereichen nicht besser werden wird. Etwa vier Meter über dem Boden geht es für mich weder vor noch zurück. Ich gebe dem Guide ein Zeichen, dass ich gerne aussteigen möchte. Doch ich muss wohl oder übel noch ein Segment hoch, damit ich nach rechts raus und über einen kleinen Pfad absteigen kann.

Ich fasse mir also ein Herz und nehmen den Tritt, der mir am wenigstens koscher vorkommt und ziehe mich am Stahlseil nach oben – geschafft. Aber hier ist definitiv Schluss für mich. Ich hänge das Klettersteigset aus und wandere im Zickzack bergab während die Anderen weiter über den Steig klettern, der übrigens der leichtesten Stufe zuzuordnen ist. Danach werden alle abgeseilt – der Helfer lässt am Anfang wohl etwas viel Seil, weshalb man einige Schreie zu hören bekommt – und es folgt ein weiterer Klettersteig, der es etwas mehr in sich hat. Ich beobachte das Treiben von unten, mit Staunen und Bewunderung.

X-Alp Schulung Kleinwalsertal (c) fox-trails.comDanach ist Schluss. Als sich alle Teilnehmer wieder zusammengefunden haben, gibt es noch eine kurze Danksagung und wir machen uns auf den Weg zurück ins Hotel. Noch schnell duschen, etwas essen und dann geht es auch schon wieder auf große Fahrt in Richtung Schwäbische Alb. Ich hoffe wirklich, dass ich die Berge das nächste Mal wieder von Nahem sehe.

Klettern werde ich wohl so bald nicht auf die Liste meiner Lieblingssportarten packen. Das finde ich persönlich aber nicht schlimm. Man muss nicht alles können. Den Fels dürfen gerne andere erobern, ich bleibe bei meinen Trails, Asphaltpisten und dem Schwimmbad – dem ich auch mal langsam wieder öfter ein Besuch abstatten sollte…

Fox

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Hallo, ich bin Fox. Ich freue mich, dass Du auf meinem Blog gelandet bist. Warum schaust Du Dich nicht ein wenig um und st�berst durch mein sportliches Leben, dass sich je nach Lust und Laune mal auf der Stra�e und mal in den Bergen abspielt. Ich w�nsche Dir viel Spa�!
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