Wenn man eine Sache nicht gebrauchen kann, wenn man gerade im Gebirge unterwegs ist, dann ist das ein dickes Gewitter. Bisher wurden wir von solch einer Erfahrung verschont, aber bei unserem letzten Bergurlaub war es dann „endlich“ soweit – und eines kann ich euch sagen, ich hatte ganz schön Bammel. Dafür wurden uns die anderen Tage durch viele Sonnenstunden, tolle Gipfelerlebnisse und malerische Panoramen versüßt – ach ja, und die Kulinarik haben wir natürlich auch nicht links liegen gelassen. Wandern im Montafon und im Rätikon ist definitiv nicht nur optisch ein echter Schmaus! Wie es uns bei unseren vier Etappen durch die wunderschönen Regionen im Vorarlberg erging, erfahrt ihr hier…
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Gute Laune am Start
Es ist inzwischen schon Mittag, als wir endlich in Vandans ankommen. Der kleine Ort in Vorarlberg markiert den Startpunkt unserer viertägigen Trekkingtour. Zuvor brüteten wir rund vier Stunden auf der Autobahn, bei Temperaturen um die 30°C Marke. In der Mittagshitze wandern wir durch das bewaldete Rellstal. Vor uns liegen gut 12 km und 1500 Höhenmeter. Ein ordentlicher Einstieg, der uns auf Betriebstemperatur bringt – im wahrsten Sinne des Wortes. Wir nutzen jede Gelegenheit um uns abzukühlen, während unsere Getränkevorräte langsam schwinden. Da kommt es uns sehr gelegen, dass nach etwa der Hälfte der Tour der erste Gasthof auf uns wartet.
Die Johannisbeerschorle landet so schnell in meinem Magen, dass ich Bauchschmerzen bekomme. Aber das kühle Getränk ist einfach zu verlockend, da der Inhalt unserer Flaschen von der Sonne schon gut aufgeheizt ist. Nach unserer kurzen Pause mit Ausblick auf eine wunderbar ins Bild passende Baustelle (es entsteht wohl ein Speichersee) geht es weiter bergauf. Die Hitze zerrt ganz schön an unseren Kräften zumal wir ab jetzt komplett exponiert und fast ohne auch nur ein kleines bisschen Schatten unterwegs sind. Dafür wird das Gelände jetzt deutlich ansprechender und brilliert durch grüne Almwiesen und schicke Trails.
Trotz der hohen Temperaturen und des anstrengenden Aufstiegs ist die Laune gut und wir freuen uns schon auf eine Abkühlung im Lünersee, dem auf knapp 2000 m gelegenen Ziel unserer Tour. Doch zuvor müssen wir erst noch die Lünerkrinne erklimmen. Inzwischen sind die Wege deutlich von Geröll gezeichnet und werden von Felsen und Gebirgsfauna geziert. Der Aufstieg ist hart, aber mit den letzten Metern wird uns endlich die Sicht auf das malerische Gewässer freigelegt, der im Schein der Höhensonne wunderbar blau glänzt. Der Abstieg zur Douglasshütte ist jetzt nur noch Makulatur. Dennoch schieben wir das Bad im See erstmal auf. Zu groß ist der Hunger und außerdem gibt es keinen geeigneten Einstieg in der Nähe.
Wir checken erstmal ein und beziehen unsere Zimmer. Wir sind froh den schweren Rucksack erstmal ablegen zu können und sehen zu, dass wir erstmal was zu essen bekommen. Mit gefülltem Magen machen wir uns auf den Weg, um wenigstens nochmal unsere Füße ins kühle Nass zu stecken. Langsam ziehen am Himmel dunkle Wolken auf, die das schlechte Wetter am Folgetag ankündigen. Müde und mit Oropax bewaffnet, geht es dann auch recht früh ins Bett, während es Draußen anfängt zu regnen.
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