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Scheitern lernen.

„Esst doch was ihr wollt!“

Das erste Mal – Folge 1: Halbmarathon

Lang, lang ist es her, als ich meine ersten Schritte in meinem zweiten Leben als Ausdauersportler setzte. Was damals als reine Ausgleichsmaßnahme begann, hat sich heute zu einer echten Passion entwickelt und bestimmt seither mein Leben. Folgt mir auf eine Reise zurück in die Vergangenheit und seht, wie es soweit kommen konnte…

Der erste Halbmarathon

Wir schreiben das Jahr 2009. Ich sitze bei einem großen Sportfachhändler und lasse mich gerade beraten. Laufschuhe sollen es werden, da ich bisher nur mit meinen ausgelatschten Puma-Sneakern gelaufen bin – ich war jung und hatte keine Ahnung. Also verlasse ich mich auf den netten jungen Mann, der mir einen Schuh aus dem Hause Nike empfiehlt. Passen tuen sie gut und sie sind auch bequem – ich bräuchte auch unbedingt eine Pronationsstütze – wegen Plattfuß und so. „Alles klar“, denke ich mir und fühle mich bereit wie nie, endlich so richtig mit dem Laufen durchzustarten.

Monatelang läuft alles gut und als ich dann das erste Mal Wettkampfluft bei einem 10-km-Lauf schnuppere, habe ich richtig Bock auch mal einen Halbmarathon zu laufen. Mit meinen zwei Kumpels melde ich mich daraufhin für den Lahntallauf an, der im Februar 2010 in Marburg stattfindet.

Ich laufe zu der Zeit schon sehr regelmäßig und meine neue Schuhe gefallen mir auch gut. Dennoch bin ich in der Vorbereitung für den Halbmarathon nicht einmal weiter als 13 km gelaufen, zumindest denke ich das, ich hatte damals noch keine GPS-Uhr. Man-o-man, ich hatte aber mal echt sowas von keine Ahnung.

Es ist ziemlich kalt an diesem Februar-Tag und ich habe mich lediglich für eine kurze Hose entschieden. Ich friere ganz schön und bin entsprechend froh, dass es die Möglichkeit gibt, in einer großen beheizten Halle zu warten. Erst kurz vor dem Start gehen wir raus. Zu diesem Zeitpunkt finde ich es absolut unglaublich, dass ich zwischen Läufern stehe, die gleich 50 km unter die Hacken nehmen. Total verrückt fand ich das damals und konnte mir niemals im Leben vorstellen, sowas auch mal zu machen. Tja, so kann man sich täuschen. Als dann der Startschuss ertönt, macht meinen Herz einen kleinen Sprung, während sich die Masse der Läufer in Bewegung setzt. So beginnt er also, mein erster Halbmarathon.

Die ersten Kilometer laufen gut und ich passe die Geschwindigkeit meinem Gefühl an – was im Nachhinein betrachtet wohl keine gute Idee war. Denn ich bin natürlich viel zu schnell. Das wird mir allerdings erst bewusst, als ich bei der Wende meine Zwischenzeit sehe. Also versuche ich erstmal etwas Tempo rauszunehmen, was natürlich nicht so leicht ist, wenn man noch nicht sehr erfahren und ohne Taktgeber unterwegs ist.

Und nach etwa 15 km wird mir das dann zum Verhängnis, als meine Beine langsam melden, dass ihnen die Kraft ausgeht. Zu allem Überfluss fängt auch mein rechtes Knie an Weh zu tun. Aber ich will das Ding jetzt durchziehen und so schleppe ich mich weiter, bewältige Meter um Meter und unterdrücke die Schmerzen. Ein DNF wäre jetzt wohl die richtige Wahl, aber daran ist natürlich nicht zu denken. Nicht auf den letzten Kilometern.

Ich muss zwar noch nicht humpeln, die Probleme im Knie werden schlimmer und schlimmer. Ein paar mehr Trainingskilometer wären wohl nicht schlecht gewesen. Aber was zu spät ist, ist zu spät. Also beiße ich die Zähne zusammen und „genieße“ die letzten Meter, die mich unter leichtem Applaus zu meinem ersten Halbmarathon-Finish begleiten. Ich bin glücklich, mache mir aber echt sorgen um mein Knie, weshalb ich mir schnell etwas überstreife und mir den nächsten Sitzplatz suche, während ich darauf warte, dass der Rest meiner Freunde, die heute ebenfalls am Start sind, im Ziel sind. Am Ende steht übrigens eine Zeit von 1:55 und ein paar Gequetschte. Gar nicht schlecht fürs erste Mal.

Ein Nachspiel hat vor allem aber meine Knie-Geschichte – nämlich in Form einer sechswöchigen Laufpause! Diagnose: Runner’s Knee durch zu wenig Training und falsches Schuhwerk. Naja, wenigstens durfte ich noch radeln. Danach habe mal eine ordentlich Laufanalyse machen lassen und seit dem keine Probleme mehr mit dem Knie gehabt. Ja, der Einstieg in die Welt des Laufens war kein einfacher…

Wie lief das bei Dir? Ähnliche Probleme? Oder doch etwas gewissenhafter in der Vorbereitung als ich?

Erfahrt in der nächsten Folge, wie ich meinen ersten Triathlon überstanden hab und warum dabei nicht wenig Blut floss. Und unter folgendem Link findet ihr noch zwei Fotos, die ich eigentlich gerne unter Verschluss gehalten hätte… Hier geht’s zu den Bildern!

Fox

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Hallo, ich bin Fox. Ich freue mich, dass Du auf meinem Blog gelandet bist. Warum schaust Du Dich nicht ein wenig um und stöberst durch mein sportliches Leben, dass sich je nach Lust und Laune mal auf der Straße und mal in den Bergen abspielt. Ich wünsche Dir viel Spaß!
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10 Comments

  1. Mathias sagt:

    Mein erstes Läuferknie war ganz ähnlich, allerdings im Training. Der erste Versuch „über mehr als 20 km“. Ganz fesch ausgerüstet mitt Trinkblase und allem bin ich los – allerdings auch auch mit Pronationstütze. Das ich Supinierer bin hab ich dann erst später beim Arzt rausgefunden…

    Antworten
  2. boostthemietz sagt:

    oh jaaaaaa Läuferknie nach Nikeschuhen mit Pronationsstütze? Hab ich auch gehabt, kenn ich schon, will ich nie wieder:D

    Antworten
    • Fox sagt:

      Muss nicht sein Genau wie eine Achillessehnenentzündung – aber bald, bald hab ichs überstanden

      Antworten
  3. Oliver sagt:

    Haha Mein erster offizieller 10er hat sich etwa so ähnlich abgespielt. Nicht so ganz fies mit Läuferknie, aber sonst ganz souverän fast alles falsch gemacht. Immerhin: sehr viel daraus gelernt. Schuhe in die Tonne, nochmal alles von vorne, Technik verbessern usw. Der erste Halbmarathon (erst zwei Jahre später) war dann tatsächlich ein tolles Erlebnis.

    Antworten
    • Fox sagt:

      Ich habe aus den Fehlern auch gelernt und zumindest in Sachen Knie keine Probleme mehr seitdem dafür macht meine Achillessehne gerade mucken, aber ist auch wieder fast gut. Danke für deinen Kommentar

      Antworten
  4. runningflooo sagt:

    Gefällt mir gut 😀 Im Gegensatz zu dir ist mein Debüt noch gar nicht so langer her 😉

    Grüße aus Bayern

    Antworten

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