Twitter
Instagram

Der Fuchs wird Pearl Izumi Run Ambassador

Zweitausendfünfzehn

Lieber Weihnachtsmann…

Mein erster Triathlon

„Schei** ist das kalt!“, rufe ich aus, als ich meinen Zeh in das trübe Wasser der Lahn stecke. Ich stehe am Schwimmeinstieg und bin drauf und dran meinen ersten Sprint-Triathlon anzugehen. Sowohl Wasser- als auch Lufttemperatur sind nicht gerade hoch und in meiner doch recht knapp geratenen Schwimmhose, die unter meinem damals noch etwas ausgeprägten Bäuchlein hervor lugt, friere ich mir ganz schön den Hintern ab – da nützt auch die kleine Badekappe nichts mehr.

Es ist September und ich bin am Start beim Gießener Triathlon. Aus einer Wette heraus habe ich mich damals zu diesem Wagnis hinreißen lassen. Training war bis dahin lediglich in Sachen Laufen gegeben. Ich hatte mir das Rennrad eines Kumpels geliehen und bin damit auch mal gefahren, aber eher zum Ausprobieren – natürlich inklusive des obligatorischen „Ich-komme-nicht-aus-der-Bind-raus“-Sturzes. Schwimmen? Ja, hab ich mal ausprobiert, klappt irgendwie, ohne dass ich untergehe. Wird schon!

Der erste Triathlon – Ein Sprung ins kalte Wasser

… und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Als Kalt-Wasser-Hasser – was für eine Wortkombination – mag ich kaltes Wasser sowieso nicht. Ich brauche ewig, bis ich mal komplett drin bin. Am liebsten ist mir ein schön beheizter Pool. Aber der ist gerade weit und breit nicht in Sicht, genauso wenig, wie ein Neopren-Anzug, mit dem viele andere Athleten heute unterwegs sind. Aber hilft ja nichts. Ich fasse meinen Mut zusammen, ziehe die Brille auf und springe vom Steg.

Sofort drückt mir die Kälte die Luft aus den Lungen und schnürt meinen Brustkorb zu. Ich schnappe erstmal nach Luft und versuche mich dann ein paar Minuten lang mit ein paar Schwimmzügen warm zu machen, was mehr oder weniger gut gelingt. Ich positioniere mich etwas weiter hinten. Beim Freiwasser wohl eine gute Idee, wie ich schon in Erfahrung bringen konnte und als dann der Startschuss fällt, bin ich ganz froh nicht in dem Gewusel da vorne unterwegs zu sein.

Dennoch geht’s auch hier hinten gut zur Sache. Beim Brustschwimmen brauch man halt mehr Platz. Und so gibt es spätestens an der Boje auch die erste „Klopperei“ bei der ich einen ordentlichen Schlag gegen die Hand bekomme und einen etwas stechenden Schmerz verspüre. Der ist nach wenigen Metern aber schon wieder verflogen und ich setze meinen Weg gen Schwimmaustieg ungehindert fort.

Als ich wieder in die Vertikale komme, ist mir erstmal schwindelig. Sofort stellen sich meine Haare hoch und meine Arme sind volle Gänsehaut. Es ist nicht besonders warm und ohne Neoprenanzug kühlt der leichte Wind ganz schön aus. In der Wechselzone streife ich Trikot und Radhose über – Einteiler hatte ich damals noch keinen – und schwinge mich aufs Rad.

Auch hier trägt der Wind nicht gerade dazu bei, dass mir wärmer wird. Aber mit jedem anstrengenden Tritt spüre ich, wie mein Körper langsam beginnt aufzuheizen und nach kurzer Zeit fühle ich mich einigermaßen gut – abgesehen von meinem Puls, der sich in luftigen Höhen befindet. Während ich so vor mich hin keuche, fällt mir auf, dass meine rechte Hand und ein Teil des Lenkers irgendwie Rot sind. Ich schaue genauer und sehe eine kleine, inzwischen verkrustete Schnittwunde am Zeigefingerknöchel, aus der wohl relativ viel Blut geflossen sein muss. Das war also der brennende Schmerz beim Schwimmen – da hätte wohl mal jemand seine Nägel kürzen sollen. Ich reinige die Hand so gut es geht. Wenigstens bin ich so etwas von der Anstrengung abgelenkt.

Ich fühle mich irgendwie ziemlich langsam zwischen den anderen Athleten, deren Räder aussehen, als wären sie in einem NASA-Labor entwickelt worden und eigentlich für den Flug zum Mond gedacht. Aber mei – ist ja mein erstes Mal. Ich bringe die 20 Radkilometer also hinter mich und rolle wieder Richtung Wechselzone.

Dieses Mal geht das Umziehen deutlich schneller, aber mit Radhose laufen – naja, für fünf Kilometer soll es mal reichen. Viel schlimmer als das breite Sitzpolster ist aber die derzeitige Verfassung meiner Beine. Auch Koppeltraining war damals natürlich ein Fremdwort für mich und so tun sich meine Muskeln mit der Umstellung sehr schwer. Die Schritte sind sehr unangenehm und die wenigen Zuschauer sowie das triste Wetter sorgen nicht gerade für viel Erheiterung.

Und so ziehen sich diese 5 km recht lange hin und sind eine kleine Qual, die dann aber doch irgendwann vorbei ist. Mit einer ganz annehmbaren Zeit von 1:24:33 h ist mein allererster Sprint-Triathlon Geschichte – und ich bin erstmal richtig angefixt.

Es folgen der Eintritt in einen Verein, die ersten Kraulversuche und hohe Ausgaben für teures Equipment. Und schon bald sollte ich auch schon meine erste Mitteldistanz angehen. Aber davon erzähle ich Dir ein anderes Mal. Bilder von der ganzen Chose gibt es zum Glück keine – zumindest habe ich im Netz keine mehr gefunden… Puh! :)

Teil Eins der Reihe „Mein erstes Mal“ findest Du übrigens hier.

Fox

Fox

Hallo, ich bin Fox. Ich freue mich, dass Du auf meinem Blog gelandet bist. Warum schaust Du Dich nicht ein wenig um und stöberst durch mein sportliches Leben, dass sich je nach Lust und Laune mal auf der Straße und mal in den Bergen abspielt. Ich wünsche Dir viel Spaß!
Fox

Letzte Artikel von Fox (Alle anzeigen)

  • Triathlon
Ähnliche Artikel

Schreib einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *